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Der Ausbau der Ost-West-Achse für längere Stadtbahnen

Köln wächst. Deshalb muss der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) als nachhaltiges Verkehrsmittel weiter ausgebaut werden. Auf der Linie 1, die Köln von Westen nach Osten durchquert, sollen künftig längere Stadtbahnen für mehr Kapazität eingesetzt werden. Der dafür notwendige Ausbau bietet zugleich die große Chance, den öffentlichen Raum aufzuwerten und Köln noch lebenswerter zu machen. 

Schritt für Schritt zur 90-Meter-Stadtbahn

Um längere Stadtbahnen einsetzen zu können, müssen fast alle Bahnsteige verlängert werden. Bis die ersten 90-Meter-Stadtbahnen fahren, werden deshalb einige Jahre vergehen, denn: Ein solches Großprojekt durchläuft viele Planungsphasen und beginnt lange bevor die ersten Bagger rollen. Hier können Sie sich einen Überblick über das Projekt verschaffen. Wer ist zuständig? Was ist bisher geschehen? In welchen Bereichen wird geplant? Und wo stehen wir heute?


Wo verläuft die Ost-West-Achse?

Verlauf der Linie 1

Die Linie 1 verkehrt auf der Ost-West-Achse zwischen Weiden West und Bensberg. Für den geplanten Einsatz längerer Stadtbahnen werden 34 der insgesamt 37 Haltestellen auf der Ost-West-Achse neu gebaut oder umgestaltet. Die drei Haltestellen Deutzer Freiheit, Bahnhof Deutz/Messe und Sportpark Höhenberg bieten bereits genügend Platz und werden im Projekt Ost-West-Achse nicht verändert.

Die Planungsbereiche

Für die Planungen wurde die Ost-West-Achse in vier Bereiche gegliedert, die wir als Teilprojekte betrachten: den Bereich West, die Innenstadt sowie die oberirdischen Haltestellen im Bereich Ost und Bestandstunnel im Bereich Ost

Die Planungsbereiche der Ost-West-Achse

Bereich West

Der Bereich West beginnt an der Haltestelle Weiden West und reicht bis zur Universitätsstraße im Inneren Grüngürtel. Auf dieser Strecke müssen alle Bahnsteige verlängert oder neu gebaut werden. Zudem wird die Wendeanlage Junkersdorf verlegt und die Wendeanlage am Eisenbahnring im Inneren Grüngürtelentfällt.

Bereich West

Innenstadt

Der Bereich Innenstadt erstreckt sich von der Universitätsstraße bis zur Deutzer Brücke. Diese Strecke soll für die Linien 1 und 7 unterirdisch ausgebaut werden. Die Linie 9 soll möglichst weiterhin oberirdisch fahren. Zudem ist vorgesehen, mit dem Stadtbahn-Ausbau auch die Oberfläche in der Innenstadt neu zu gestalten.

Innenstadt

Bereich Ost

Der Bereich Ost von der Technischen Hochschule bis nach Bensberg ist in zwei Planungs­bereiche aufgeteilt: Zum einen werden fast alle ober­irdischen Bahnsteige verlängert. Zum anderen werden an den rechtsrheinischen Tunnelhaltestellen die Brandschutz­einrichtungen und Zugänge angepasst.

Bereich Ost

Das Projektteam

Aufgabenteilung von KVB und Stadt Köln

Gemeinsam führen die Stadt Köln und die Kölner Verkehrs-Betriebe AG (KVB) den Ausbau der Ost-West-Achse durch – eines der größten und bedeutendsten Verkehrsprojekte Kölns. Dabei übernehmen die städtischen Ämter die Gesamtprojektleitung. Die Stadt Köln verantwortet zudem die linksrheinische Planung, das heißt den Bereich West und die Innenstadt. Die KVB ist zuständig für den Ausbau der oberirdischen Haltestellen sowie die Ertüchtigung der unterirdischen Haltestellen im Bereich Ost, auf der rechten Seite des Rheins.

Mehr als 20 Expert*innen arbeiten im Kernteam intensiv an der Fortentwicklung des Projekts. Zudem bringen über 70 Mitarbeitende aus externen Ingenieur- und Gutachterbüros ihre Fachkompetenz mit ein.


Der aktuelle Planungsstand

Innenstadt

Im April 2025 hat der Rat der Stadt Köln den Ausbau der Ost-West-Achse in der Tunnel-Variante beschlossen. Zu den ausgearbeiteten Plänen der Stadtverwaltung für die Innenstadt bestehen außerdem umfangreichen Änderungswünsche. Als nächste Schritte werden wir unter anderem die technische Machbarkeit der beschlossenen Prüfaufträge für die Tunnel-Variante untersuchen und den Nutzen-Kosten-Index abschätzen. Die technisch machbaren Änderungen werden wir anschließend mit dem Fördergeber abstimmen. Mit der Zustimmung des Fördergebers werden wir die Änderungen weiter planen und dem Rat zum Beschluss vorlegen.

Bereich West

Im Bereich West sind wir bereits weiter. Hier wurden die erweiterten Planungsbeschlüsse für 13 von 14 Haltestellen vom Rat erteilt. Damit können wir die Entwurfsplanungen weiterführen. Bei der Entwurfsplanung werden die ausgewählten Varianten aus der Vorplanung weiterentwickelt und detaillierte Entwürfe erstellt. Nur für die Haltestelle Universitätsstraße wird die Vorzugsvariante erst später ausgewählt und beschlossen, da sie von den aktuell laufenden Planungen in der Innenstadt abhängig ist.

Bereich Ost

Für die oberirdischen Haltestellen im Bereich Ost befinden wir uns zurzeit in der Fertigstellung der Vorplanung. Bei den ersten Haltestellen wurde bereits mit der Entwurfsplanung begonnen. Für die Ertüchtigung der vier unterirdischen Haltestellen im Bereich Ost haben die Planungen in 2025 begonnen.


Von der Idee bis zur Umsetzung

Infrastruktur-Projekte sind häufig sehr umfangreiche und komplexe Vorhaben. Das liegt vor allem daran, dass eine Vielzahl bestehender Randbedingungen, Interessen und Machbarkeiten berücksichtigt und aufeinander abgestimmt werden müssen. 

Damit dies gelingt, wird die Planung in verschiedene Planungsphasen unterteilt. Diese orientieren sich an einem bewährten System, das bundesweit Anwendung findet: die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI).

2011

  • Politischer Beschluss: Die Kapazität auf der Ost-West-Achse (Linie 1) soll mit dem Einsatz von längeren Stadtbahnen erhöht werden. Für die entsprechende Umgestaltung sollen eine verkehrliche und eine städtebauliche Machbarkeitsstudie für die Innenstadt erstellt werden. Die Machbarkeits­studien sollen die praktische Realisierbarkeit des Projekts und der möglichen Streckenführungen beurteilen.

    Beschlussvorlage

2017 

  • Fertigstellung der zwei Machbarkeitsstudien: Die verkehrlichen sowie städtebaulichen Optionen für die Umgestaltung der Ost-West-Achse werden präsentiert. In der Innenstadt ist sowohl eine rein oberirdische Führung als auch eine unterirdische Führung der Stadtbahnlinien möglich. 

    Pressemeldung

2017/2018

  • Umfassender Bürgerdialog: Die Bürger*innen von Köln können sich über ein Jahr hinweg bei verschiedenen Veranstaltungen einbringen und die Ergebnisse der Machbarkeitsstudien diskutieren.

    Bürgerbeteiligung 2017/2018

  • Zusätzliche Untersuchungen: Verschiedene Ratsfraktionen schlagen ergänzende Varianten für die Umgestaltung der Ost-West-Achse vor. Diese werden untersucht und im Oktober 2018 im Historischen Rathaus vorgestellt.
  • Erstellung der Beschlussvorlage: Die Vorlage für den politischen Beschluss zur Umgestaltung der Ost-West-Achse wird erarbeitet. Die Machbarkeits­studien, die Ergebnisse der Bürger­beteiligung und die zusätzlichen Untersuchungen werden berücksichtigt.

2018

  • Politischer Grundsatzbeschluss: Die Ost-West-Achse soll umgestaltet werden, damit hier zukünftig längere Stadtbahnen eingesetzt werden können. Für die Kölner Innenstadt sollen zwei mögliche Alternativen geprüft werden: eine oberirdische und eine unterirdische Führung.

    Beschluss Änderungsbeschluss

2019

  • Planungsbeschluss Ost-West-Achse: Der Kölner Rat beauftragt die Verwaltung mit den nächsten Planungsschritten. Damit können unter anderem Planungsleistungen an Büros vergeben werden.

    Beschluss

2024

  • Erweiterter Planungsbeschluss Bereich West: Im März werden die erarbeiteten Vorzugsvarianten für sechs der insgesamt 14 Haltestellen im Bereich West vom Rat bestätigt. Die Planungen bis zur Bauausschreibung können für diese Haltestellen weitergeführt werden

    Beschluss 

  • Erweiterter Planungsbeschluss Bereich West: Im Dezember werden die Vorzugsvarianten von sechs weiteren Haltestellen der insgesamt 14 Haltestellen bestätigt. Die Planungen bis zur Bauausschreibung können erfolgen. 

    Beschluss

2025

  • Alternativenentscheid Bereich Innenstadt: Der Rat der Stadt Köln entscheidet im April, dass die Ost-West-Achse zwischen Heumarkt und Moltkestraße unterirdisch ausgebaut werden soll. Nur die Linie 9 soll – falls technisch und fördertechnisch möglich – weiterhin oberirdisch fahren.

    Beschluss

    Ergänzender Beschluss

  • Erweiterter Planungsbeschluss Bereich West: Die Vorzugvariante zur Haltestelle Junkersdorf wird im Mai bestätigt. Nur die Entscheidung zu den Haltestelle Universitätsstraße im Bereich West ist noch ausstehend, da die Haltestelle an der Schnittstelle zur Innenstadt durch die Tunnelplanung beeinflusst werden kann. 

    Beschluss

2019 – 2021

  • Ausschreibungen der Planungs­leistungen: Mit dem Planungsbeschluss 2019 wird die Ausschreibung für die externen Planungs­leistungen vorbereitet. Für den Bereich West und die Innenstadt sollen die Planungsphasen nach HOAI für den Ausbau der Ost-West-Achse an Generalplaner vergeben werden.
  • Vergabe der Generalplanerleistung und Projektsteuerung: Nach einer europaweiten Ausschreibung werden im Frühjahr 2021 die Generalplaner für den Bereich West sowie für die Innenstadt (oberirdisch und unterirdisch) beauftragt. Die Projektsteuerung wird im Spätsommer 2021 beauftragt.
  • Vergabe der Projektkommunikation: Um eine breite Kommunikation mit der gesamten Stadtgesellschaft sicherzustellen, hat die Verwaltung Ende 2021 eine Agentur als Unterstützung für die Projekt­kommunikation beauftragt.

2022/2023

  • Start des Politischen Begleitgremiums: Seit April 2022 wird die Politik im sogenannten Politischen Begleit­gremium regelmäßig von der Verwaltung über den Stand der Vorplanungen informiert.

    Politisches Begleitgremium

  • Start der Fachgespräche: Neben den Sitzungen des Politischen Begleitgremiums veranstalten wir seit Mai 2022 regelmäßig Fachgespräche. In den Fachgesprächen treten wir in den Dialog mit Personen aus der Kölner Wirtschaft, dem Mobilitätssektor sowie der organisierten Stadtgesellschaft und berichten über den Sachstand der Planungen.

    Fachgespräche

  • Bürgerbeteiligung zum Bereich West: Von August bis Anfang September 2022 haben wir alle Bürger*innen eingeladen, die Planungen für die Haltestellen der Stadtbahnlinie 1 im Kölner Westen auf dem Beteiligungsportal der Stadt Köln zu kommentieren. 

    Beteiligungsportal

  • Bestandsaufnahme von rund 40 Gebäuden in der Innenstadt: Bei einer Ortsbegehung werden benötigte Daten überprüft und aufgenommen, da die Aktenbestände insbesondere bei älteren Gebäuden nicht vollständig sind. Anhand der vorliegenden Gegebenheiten wird untersucht, welche Einflüsse der Ausbau der Ost-West-Achse bei einem unterirdischen oder oberirdischen Verlauf auf die Gebäude hat.

    Pressemitteilung

  • Stichprobenartige Untersuchungen des Untergrunds: An mehreren Haltestellen entlang der Ost-West-Achse werden erste Suchgräben ausgehoben. Diese dienen dazu, die Lage und Höhe von Leitungen und Kabeltrassen zu bestimmen.

    Pressemitteilung

2024

  • Bereich West: Die Entwurfsplanung für die ersten Haltestellen beginnt.
  • Bereich Ost: Für die oberirdischen Haltestellen im Bereich Ost wird bei den ersten Haltestellen bereits mit der Entwurfsplanung begonnen. Für die Ertüchtigung der vier unterirdischen Haltestellen im Bereich Ost finalisieren wir die Ausschreibungsunterlagen für die Planerleistungen.
  • Innenstadt: Die Beschlussvorlage zum Alternativenentscheid wird im Mai veröffentlicht. 

    Pressemitteilung

    • Im September wird die Beschlussvorlage mit Anlagen ergänzt: einem Antwortkatalog mit über 100 Fragen der Politik sowie dem Hinweis, dass der angegebene Maximal-Fördersatz auf 90 Prozent korrigiert wurde.

      Pressemitteilung

    • Ebenfalls im September wird die Beschlussvorlage um weitere zentrale Unterlagen ergänzt: dem Abschlussbericht der Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) zur Tunnelvariante sowie einem erläuternden Bericht zur oberirdischen Alternative. 

      Pressemitteilung

Ab 2025

  • Innenstadt: Als nächste Schritte werden wir unter anderem die technische Machbarkeit der beschlossenen Prüfaufträge für die Tunnel-Variante in der Innenstadt untersuchen und den Nutzen-Kosten-Index abschätzen. Die technisch machbaren Änderungen werden wir anschließend mit dem Fördergeber abstimmen. Mit der Zustimmung des Fördergebers werden wir die Änderungen weiter planen und dem Rat zum Beschluss vorlegen.
  • Bereich West: Die Entwurfsplanung für die einzelnen Haltestellen wird weitergeführt. Die Genehmigungsanträge werden vorbereitet.
  • Bereich Ost: Die Entwurfsplanung für die oberirdischen Haltestellen wird fortgeschrieben. Die Planungen für die Haltestellen im Bestandstunnel werden aufgenommen.